Die BWA ermittelt das Periodenergebnis indem die Umsatzerlöse um den Materialaufwand gemindert werden, sodass man den betrieblichen Rohertrag erhält. Abzüglich der Kostenarten ergibt sich das Betriebsergebnis. Das Betriebsergebnis muss nun noch um das Finanzergebnis, das außerordentliche Ergebnis und das Steuerergebnis korrigiert werden und schon erhält man das vorläufige Ergebnis.
Die BWA ist für die Finanzplanung in dreierlei Hinsicht von enormer Bedeutung.
- Zum einen bietet sie ein geeignetes Schema für die Ertragsplanung.
- Zum anderen empfiehlt es sich bei der Planung auch die Ist-Daten heranzuziehen und diese zu analysieren.
- Zu guter Letzt wird natürlich die Finanzplanung mit den Ist-Daten abgeglichen, die dann aus der BWA kommen.
Was ist bei der BWA zu beachten?
Grundsätzlich sollte man die Buchhaltung nicht für das Finanzamt und auch nicht für die Bank erstellen, sondern für sich selbst. Ganz wichtig dabei ist, dass die BWA so genau und exakt wie möglich gebucht wird um wirklich ein tatsächliches Bild der Ertragslage zu ermitteln.
Was ist dabei wichtig?
Zum einen sollten Bestandsveränderungen gebucht werden, weil sie von enormer Bedeutung für das Ergebnis sind. Zum anderen sollten die Abschreibungen monatlich gebucht werden, die abgegrenzten Beträge sollten monatlich aufgelöst werden und die Annuität sollte in Zins und Tilgung geteilt werden. Wenn man das alles berücksichtigt, dann kann man sich sicher sein, dass die BWA auch ein tatsächliches Bild der Ertragslage darstellt.
Anzumerken ist, dass aus der BWA nicht die Liquidität herauszulesen ist. Hat man beispielsweise in einem Monat einen Umsatz von 50.000 Euro und gehen wir davon aus dieser erst im nächsten Monat fließt, würde das auf die Liquidität folgenden Einfluss nehmen. Das vorläufige Ergebnis würde nicht mehr 5.000 Euro, sondern -45.000 Euro betragen. Das muss man sich bewusst sein. Zum anderen sind der BWA keine Prognosedaten zu entnehmen. Der Gewinn und die Zahlungsfähigkeit kann der BWA nicht entnommen werden.
Des Weiteren werden nicht die einzelnen Bereiche des Unternehmens analysiert, das heißt eine Rentabilität einzelner Geschäftsfelder kann hier nicht erfolgen. Die erfolgt über eine Kostenstellenrechnung.
Weitere BWA Auswertungsmöglichkeiten ist der Wertenachweis. Dies ist wichtig, wenn man eine detaillierte Planung aufstellen will. Hier hat man alle Konten und die Jahresübersicht abgebildet, in der die Werte pro Monat und einmal kumuliert dargestellt werden. Es bietet sich an, diese Daten auf Saisonalitäten und Skaleneffekte zu untersuchen.
Zusammenfassung: Das wichtigste zur BWA in Kürze
Eine BWA ist eine Betriebswirtschaftliche Auswertung. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Finanz- und Unternehmensplanung und dient dazu, den finanziellen Zustand und die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens zu analysieren.
Die BWA besteht aus verschiedenen Berichten und Tabellen, in denen die wichtigsten finanziellen Kennzahlen eines Unternehmens aufgeführt sind. Dazu gehören zum Beispiel der Umsatz, die Kosten, der Gewinn und Verlust, die Bilanz sowie der Cashflow. Mit Hilfe dieser Zahlen können Unternehmerinnen und Unternehmer erkennen, wie gut ihr Unternehmen wirtschaftet und wo es Schwachstellen hat. Aufgrund der BWA können sie dann gezielt Maßnahmen ergreifen, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Bestandteile einer BWA:
- Umsatzerlöse
- Materialaufwand
- Betriebsergebnis (Rohertrag abzüglich Kostenarten)
- Finanzergebnis, außerordentliches Ergebnis, Steuerergebnis
- Vorläufiges Ergebnis
Bedeutung:
- Ertragsplanung: Schema für die Planung der Einnahmen und Ausgaben.
- Ist-Daten-Analyse: Abgleich und Analyse tatsächlicher Daten.
- Finanzplanung: Vergleich von Plan- und Ist-Daten.
Wichtige Punkte:
- Exakte Buchung der Bestandsveränderungen, Abschreibungen und Abgrenzungen.
- Annuitäten in Zins und Tilgung teilen.
- BWA zeigt nicht die Liquidität oder Prognosedaten.
- Rentabilität einzelner Geschäftsfelder wird nicht analysiert; dies erfolgt über die Kostenstellenrechnung.
Zusätzliche Auswertungsmöglichkeiten:
- Wertenachweis: Darstellung aller Konten und Jahresübersichten, Untersuchung auf Saisonalitäten und Skaleneffekte.
Interessanter Fakt zur BWA
Ein interessanter Fakt über die BWA ist, dass sie auch als „Gesundheitscheck“ für ein Unternehmen dienen kann. Wenn die Zahlen in der BWA schlecht sind, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hat und möglicherweise Maßnahmen ergreifen muss, um wieder in die Gewinnzone zu gelangen. Auf der anderen Seite kann eine gute BWA darauf hinweisen, dass das Unternehmen gut läuft und sich auf einem gesunden finanziellen Kurs befindet.
Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass die BWA auch dazu genutzt werden kann, um die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens zu beurteilen. Durch die Analyse von Trendwenden und saisonalen Schwankungen in den Finanzkennzahlen können Unternehmerinnen und Unternehmer besser vorausschauen und ihr Unternehmen entsprechend aufstellen.
Eine präzise und gut geführte BWA ist unerlässlich für eine fundierte Unternehmensführung und strategische Planung. Für weitergehende Analysen empfiehlt es sich, auch andere betriebswirtschaftliche Instrumente wie die Kostenstellenrechnung und die Liquiditätsplanung hinzuzuziehen.
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